Die hier beschriebene Wanderung ist eine wunderschöne Querung zwischen Engelberg und Meiringen. Obwohl der Weg auf einem Abschnitt von 4 km der Strasse zur Engstlenalp folgt, befindet man sich auf dem Rest der Wanderung an spektakulären und wilden Orten.
Da die gesamte Querung zu lang wäre (man müsste noch 10 km und 1300 m Höhenunterschied hinzufügen), lohnt es sich, die ersten Gondel- und Sesselbahn zu nutzen, um über den Jochpass zu gelangen und so zur Talstation der Sesselbahn Engstlenalp – Jochpass zu gelangen. So kann man auch einige weniger interessante Abschnitte des Jochpasswegs meiden.
Nach der Ankunft an der Sesselbahntalstation wandert man zunächst abwärts in Richtung Engstlensee. Die Wendenstöcke, die man vom Seeufer aus sieht, wirken ganz anders als von Engelberg aus. Wenn man sich umdreht, sieht man den Titlis, der in den letzten Jahren eine Veränderung erlebt hat. Statt einer schönen, kuppelförmigen Gletscherhaube hat sich das Eis zurückgezogen und die Form des Gipfels hat sich völlig verändert. Diese Veränderung hat in nur 10 Jahren stattgefunden und trotzdem gibt es immer noch Leute, die die Klimaveränderung leugnen.
Die Umgebung des Engstlensees ist besonders, da hier Arve wächst, die in dieser Höhe eine krumme Form annimmt. Einige davon findet man auch auf dem Abstieg zum Gäntel.
Nach einem ersten steilen Abstieg Abschnitt gelangt man zu einem etwas flacheren Teil des Tals, das oberhalb von Schwarzental liegt. Bevor man dorthin gelangt, lohnt es sich, eine Reihe von Wasserfällen zu betrachten, die direkt aus dem Fels herausfliessen. Sie heissen Jungibächli. Ich empfehle diese Wanderung zu einer Zeit zu unternehmen, wenn viel Wasser fliesst, also entweder im Frühling oder nach einer längeren Regenperiode.
Der Blick ins Tal zeigt einen weniger bekannten Teil der Berner Alpen. Es handelt sich um die Region des Urbachtals, der Engelhörner und des Gauli.
Nach dem Abstieg ins Tal und dem Stück asphaltierter Strasse verlässt man das Tal nach rechts über einen kurzen Anstieg. Man quert dann den Talseitenhang entlang eines Hochebenen Wegs. Anstatt aber der Via Sbrinz zu folgen, die nach Innertkirchen hinabführt, ist es interessanter, auf dem Berg Flanke weiterzugehen und über Grüöbi zu wandern. So kann man auf dem Weg nach Meiringen einen Blick in die Aareschlucht werfen.
Der letzte Teil der Wanderung führt durch Meiringen entlang der markierten Wanderwege. Wer es kürzer haben möchte, kann mit der kleinen Bahn von Innertkirchen fahren.
Route: Sesselbahntalstation Engstlenalp (Sesselbahn Engstlenalp – Jochpass) – Engstlensee – Hotel Engstlenalp – Jungibäch – Gäntelhitti – Grüöbi – Bergschwendi – ZB Bahnhof Meiringen
Distanz: 19.7 km
Höhenunterschied: 150m positiv / 1475m negativ
Dauer: 5h30