Ich bin die Route, die ich im Folgenden beschreiben werde, schon oft gewandert und werde trotz der Wiederholungen nicht müde, diese Wanderung noch einmal zu machen.
Das Ristis ist ein Top-Ausflugsziel in den Bergen oberhalb von Engelberg, da es hoch genug liegt, um eine freie Sicht ins Tal zu geniessen. Aus diesem Grund ist der Ort oft vielbesucht, zumal er mit einer Seilbahn mühelos zu erreichen ist. Aber es ist interessant, dort hinaufzuwandern. Da gibt es dann mehrere Varianten. Die direkteste besteht darin zuerst nach Flühmatt zu wandern, bevor es weiter durch die Weiden bis zur Ankunft der Seilbahn geht. Es ist auch die verkehrsreichste Strecke. Es lohnt sich, vor Ristis einen kleinen Umweg über Bord zu machen.
Bei dieser Variante überquert man zunächst die Ochsematt, wo es sehr heiss werden kann. Doch es dauert nicht lange bis man der Aufstieg in den Wald der kleine Dürrbach Schlucht erreicht. Der erfrischende Schatten ermöglicht es dann, die Anstrengung besser zu ertragen.
Am Ausgang des Waldes dauert es nicht lange, bis man die Häuser des Bords (wörtlich: die Böschung) erreicht. Man wird ein mit Fresken geschmücktes verputztes Haus nicht übersehen. Es handelt sich um ein ehemaliges Gasthaus, die Alpenrose, eine Rolle, die das Vorhandensein eines Kellereingangs hinter dem Haus erklärt.
Der Weg steigt dann weiter an und wird am Waldrand immer steiler. Entlang dieses Abschnitts wurden Stufen gesetzt, deren Höhe das Fortschreiten jedoch nicht angenehmer macht. Erst bei Annäherung der Alp Ried nimmt die Steigung ab und dies umso mehr, als man nach kurzer Zeit einen befahrbaren Weg betritt, der direkt nach Ristis führt.
Von der Bergstation der Gondel geht es dann auf einem recht angenehmen Weg zum Rinderbüel und nach einigen Serpentinen zur Sädelegg. Ich war erstaunt, dass auf den topografischen Karten der Name der Hütte in der Nähe des Kamms kürzlich geändert worden war. Heute trägt es den Namen Brunni. Für mich hiess diese Hütte stets Rosenbold, was wohl der richtige Ortsname ist. Das kann ich behaupten, weil die Familie meiner Grossmutter dort oben Alp-Recht hatte.
Von Sädelegg führt ein breiter Weg nach Zimmerblätz und Spissegg. Dieser Weg wurde Anfang der 2000er Jahre vollständig (und künstlich) gebaut. Historisch gesehen gab es entlang dieses Trassees keinen Weg. Auf die Spissegg führt nur der im Boden noch gut markierte Weg, der durch den Hang ansteigt und den Fuss der Wände des Kleinen Walenstocks erreicht. Jedenfalls ist der neue Weg schön, wenn auch oft sehr vielbesucht.
Von Zimmerblätz war ich über die Alp Wand und weiter am Haus von Bäch vorbei ins Dorf zurückgekehrt.
Route: Engelberg – Ochsematt – Bord – Ristis – Sädelegg – Zimmerblätz – Wand – Schwand – Bäch – Engelberg
Distanz: 15 km
Höhenunterschied: 950m
Dauer: 5h30