Die Gesteine der Voralpen sinken generell nach Süden. Dies hat zur Folge, dass die Südseiten der Voralpengipfel nur wenig oder mässig steil abfallen. Somit sind die Besteigungen dieser Berge relativ einfach. Die Nordseiten hingegen sind oft steil und es gibt nur wenige einfache Routen.
Auch die Gipfel des Gantrischmassivs entsprechen dieser Regel. So kann der Gantrisch und auch die Nachbarberge Bürgle und Ochse über die Südseiten auf markierten Wegen bestiegen werden. Nur der Bürgle hat auf der Nordseite einen auf der Karte verzeichneten, aber nicht markierten Weg. Diesen Weg wollten wir uns genauer anschauen.
Wir fuhren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Unteren Gantrischhütte. Es war ein heisser Tag und so hatten wir bereits am Morgen mit der Hitze zu kämpfen. So war der Aufstieg von der Birehütte bis zum kleinen Pass in der Nähe des Birehubels eine schweisstreibende Angelegenheit. Von diesem kleinen Pass aus kann man den auf der Karte verzeichneten Weg weiterverfolgen. Zudem sind an der Wegmündung Durchgänge in der Umzäunung vorhanden, so dass man den Weganfang leicht erkennen kann.
Der Aufstieg entlang des Grates ist stellenweise steil, aber nicht besonders luftig. Einige kleine Passagen erfordern Aufmerksamkeit, sind aber nicht unüberwindbar. Auf dem Gipfel befinden sich einige Bunker aus dem letzten Krieg. Die Betonqualität lässt darauf schliessen, dass diese nicht besonders stark waren. Es ist zu bedenken, dass der Beton mit den zur Verfügung stehenden Mitteln vor Ort hergestellt wurde. Dies stellt auf dieser Höhe eine grosse Herausforderung dar.
Wir stiegen ab über den Morgetepass und die Morgete-Alp und folgten dann der staubiger, holpriger Strasse. Ein Ort ist besonders sehenswert: die Kehre, von wo aus man den Faal Wasserfall sehen kann. Zum Glück kann ein Stück Strasse durch den markierten Weg über Schönebode umgangen werden, denn auf der Strasse nimmt man bei jedem vorbeifahrenden Auto eine Menge Staub auf.
Nach einer Strassensteigung erreicht man die Fussgänger-Hängebrücke, die über den Morgetebach führt und auf die andere Seite bringt. Von dort aus geht es über eine Treppenfolge hinunter ins Tal. Nicht weit davon entfernt sind die ehemaligen Weissenburger Bäder. Sie wurden von einer Quelle gespeist, die ein Stück weiter oben am Buuschebach liegt. In einem kleinen Schutzhüttchen beim Bahnhof Weissenburg kann man das Wasser dieser Quelle probieren. Bis Ende der 80er Jahre wurde es auch abgefüllt.
Route: Untere Gantrischütte – Birehütte – Bürglegrat – Brürgle – Morgetepass – Morgete – Schönebode – Weissenburger Bäder
Distanz: 12.5 km
Höhenunterschied: 750 m
Dauer: 5h30