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Der Hohgant

Als wir mit meinen Eltern nach Engelberg fuhren, folgten wir oft der Strasse durch Emmental und Entlebuch. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, bei Bedarf in einem der Restaurants, die wir entlang der Strasse fanden, einkehren zu können. So machten wir oft Halt beim Restaurant Bahnhof in Trubschachen, das 2010 leider geschlossen wurde. Ich erinnere mich, dass im Speisesaal ein schwarz-weisses Plakat mit den drei berühmten Berner Gipfeln (Eiger, Mönch und Jungfrau) hing und im Bild vorne war ein sehr langgestreckter Berg mit einer sehr steilen Wand. Den Namen dieses Gebirges kannte ich damals noch nicht und erst viel später erfuhr ich, dass es sich um den Hohgant handelte. Mehrmals hatte ich mich ihm genähert, ohne einen genaueren Blick darauf werfen zu können. Als ich 2017 am Fusse dieses Berges in Eriz war, fragte ich mich, ob die Steilwand leicht zu erklimmen wäre. Erst als ich die topografische Karte nachgeschlagen hatte, wurde mir klar, dass es mehrere Wanderwege gab.

Dann beschlossen wir, die Chrinde, einen Trichter oberhalb der Oberen Breitwang, hinaufzusteigen, um den Westgipfel des Hohgant zu besteigen. Zudem hatten wir damit gerechnet, dass die Aussicht vom Westgipfel aus nicht ganz breit sein würde und wir den weiter östlich gelegenen Nachbargipfel mit 2070 m Höhe erklimmen müssten.

Von Eriz aus führt ein guter Weg über den Höhenrücken zwischen Chaltbach und Fallbach hinauf zur Fahrbahn, die zum Unteren und Oberen Breitwang führt. Von dieser letzten Hütte aus beginnt es ernst zu werden. Der Hang wird immer steiler, um die Weide zu erklimmen, bevor er fast flach nach links geht. Einige Stellen bieten keine Probleme, erfordern jedoch Wachsamkeit und sollten bei Unwettern vermieden werden. Nach der Querung steigt der Weg weiter steil an und erklimmt einige Felsen, auf denen man mit den Händen Gleichgewicht suchen muss. Wir empfehlen ihnen, die steilen Grashänge der Bänder genau zu beobachten: Dort können sie oft Tiere beobachten.

Im Talkessel angekommen biegt der Weg nach links ab, um den breiten Bergrücken zu erreichen. Dort finden wir den anderen offiziell markierten Weg, der vom anderen Trichter kommt. Folgt man dem Grat, dauert es nicht lange, bis man den Rand des Westgipfels erreicht. Anschliessend können sie einem guten Weg entlang des restlichen Grats folgen. In der Nähe des Gipfels auf 2070 m angekommen, lohnt es sich, die Flanke zu queren, um diesen Gipfel von Osten her besteigen zu können. Diese Route ist einfacher.

Wir hatten uns richtig entschieden, diesen Gipfel zu besteigen, denn dann genossen wir einen herrlichen Ausblick auf die Entlebucher Bergwelt: Beichle und Schrattenflue. Vom Westgipfel hätte man keine so weite Sicht.

Auf dem Rückweg und vor dem Grüeneberg hatten wir beschlossen, das Trogenhorn zu besteigen. Um den Fuss entlang des Grates zu erreichen, erwartete uns eine kleine Überraschung: Man muss eine Felsrinne hinuntersteigen, die glücklicherweise mit Leitern ausgestattet ist. Die Rinne wäre zwar ohne Leitern begehbar, allerdings könnte der Abstieg je nach Bodenfeuchtigkeit sehr unangenehm werden.

Am Fusse des Trogenhorns folgten wir mehr oder weniger dem Ost Grat. Es gibt eine kurze Leiter zu erklettern. Weiter oben ist die ideale Route nicht immer einfach zu finden: Der Gipfel besteht aus einem Haufen grosser Blöcke, durch die es nicht immer einfach zu queren ist. Glücklicherweise besteht das Gestein, aus dem sie bestehen, aus sehr griffigem Hohgant-Sandstein.

Nach dem kurzen Abstieg vom Trogenhorn folgten wir dem Weg entlang des Arnigrats hinunter. Flache Passagen wechseln sich mit recht steilen Hängen ab, bei denen es nicht immer leicht ist, die beste Route zu finden. Glücklicherweise ist dieser Abschnitt kurz und es dauert nicht lange, bis man die Arni-Alp erreicht, wo man einen guten Weg findet.

Von Grüenenberg aus erwartete uns eine kleine Überraschung: Um zur Hinter-Sohl-Hütte zu gelangen, müssten wir ein paar Höhenmeter hinaufsteigen.

Route: Eriz (Geissegg) – Obere Breitwang – Chrinde – Hohgant 2070m – Hohgant Westgipfel – Trogehorn – Arnigrat – Fallweidli – Eriz
Distanz: 13,6 km
Höhenunterschied 1250m
Dauer: 6h30

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