Das Tal, das von Fleurier nach Verrières führt, ist von einer Klause verschlossen, die den Ort Saint-Sulpice trennt. Diese Klause hat zwei einander gegenüberliegende Ausläufer. Auf der einen Seite befindet sich der Chapeau de Napoleon, auf dem ein Restaurant thront, das nun in eine Manufaktur umgewandelt wurde (die Lage könnte schlimmer sein). Gegenüber ist ein anderer Ausläufer, auf dem eine Fahne weht. Jedes Mal, wenn ich an Fleurier vorbeigekommen bin, habe ich diese Fahne bemerkt, und als ich die Karte betrachtete, habe ich herausgefunden, dass ein Pfad an ihr vorbeiführt. Ich hatte auch vom Monlési Eishöhle gehört und bei der Planung meiner Wanderung erkannte ich, dass ein Abstecher zu dieser Tropfsteinhöhle durchaus möglich war.
Vom Bahnhof Fleurier überquert man eine breite Brücke, um in das kleine Viertel zu gelangen, das sich unterhalb der Felsen und der Bahnstrecke befindet. Die Wegweiser führt dann in die Nähe des Kreisverkehrs der Hauptstrasse, an dem der Aufstieg durch den Wald beginnt. In diesen Wäldern befindet sich der Lehrpfad von la Caroline, der die Erfolge und Misserfolge der Wiederaufforstungsinitiativen erklärt, die nach dem Bau der Eisenbahnstrecke durchgeführt wurden. Zu jener Zeit hatte man sich nicht allzu viele Gedanken über die Beseitigung des Aushubs gemacht: Alles wurde den Hang hinuntergeworfen.
Nachdem man am Tunneleingang vorbeigegangen ist, wird es ernst. Zuerst muss man das Tunnelportal über eine Treppe überwinden, bevor man über ziemlich steile Hänge zum Signal geht. Einige etwas schwindelerregende Passagen sind mit einem Handlauf ausgestattet. Um zum Signal zu gelangen, muss man ein wenig runter. Dann erreicht man die Plattform, auf der die berühmte Fahne steht.
Der weitere Weg ist viel ruhiger und man überquert keine steilen Abhänge mehr. Nur der Verlauf des Weges ist etwas verwirrend, da man erwartet, dass man direkt zum Winkel des Berges hinaufsteigt. Tatsächlich geht man einen langen Weg unterhalb der Weiden, um wieder zum Winkel zu kommen. Sobald man die Weiden erreicht hat, verändert sich die Stimmung komplett. Man befindet sich in einer Art Hochplateau.
In der Nähe der Grands Prés braucht man nur der markierten Route zu folgen, die schon bald zur „Vy aux Moines“ führt. Wenn man dieser Route etwa 100 Meter in nördlicher Richtung folgt, erreicht man eine Trockensteinmauer. Obwohl auf der Karte keinen Weg eingezeichnet ist, gibt es Spuren, die es ermöglichen, die Weiden in Richtung der Glacière de Monlési zu durchqueren. An dem Tag, an dem ich diese Wanderung gemacht habe, hatte der Bauer das Heu schon vor einer Weile gemäht und eingesammelt. Ich kann mir vorstellen, dass man früher in der Saison aufpassen muss, dass man nicht das Gras herumtrampelt.
Am Ende der Weide findet man einen Waldweg, der in die Nähe der Eishöhle führt. Die Monlési-Eishöhle ist, wie auf dem Schild angegeben, eine dynamischer Gletscherhöhle. Das bedeutet, dass es Luftströmungen sind, die zur Eisbildung beitragen. Es gibt noch einen anderen Typ von Eishöhlen, die sogenannten statische, bei denen sich Eis durch Anhäufung von Schnee bildet (wie z.B. den Saint-George-Gletscherhöhle).
Von der Eishöhle ging ich einige Meter zurück, um durch Weiden zu queren und das Signal des Français zu erreichen. Es ist ein kleiner Gipfel, von dem man einen 360-Grad-Blick geniesst.
Beim Abstieg nach Boveresse sieht man in der Ferne das wunderschöne Monlési-Gebäude, das ein historisches Monument ist. In der Nähe dieses Gebäudes kommt man an einem Kreuz vorbei, das die Gräfin und den Grafen von Wesdehlen erwähnt.
Route: Fleurier – Signal – Haut de la Vy – Grands Prés – Glacière de Monlési – Signal des Français – Boveresse – Fleurier
Distanz: 15Km
Höhenunterschied: 560m
Dauer: 5h