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Sankt Petersinsel

Viele Male war ich mit dem Zug am Ufer des Bielersees entlanggefahren und hatte so die Möglichkeit, diese seltsame Insel zu betrachten. In Wirklichkeit handelt es sich eher um eine Halbinsel, da sie durch einen Landstreifen mit dem Festland verbunden ist. Dennoch ist der Name Insel verdient, weil er historisch korrekt ist.

Das Seeland, diese Ebene südöstlich des Bielersees, die sich zwischen dem Neuenburgersee und Lyss erstreckt, war seit Beginn des 16. Jahrhunderts Schauplatz häufiger Überschwemmungen. Dies lag daran, dass der Verlauf der Aare zwischen Aarberg und Solothurn nur ein geringes Gefälle aufwies. So wurde bei einem Hochwasser der Aare das Wasser der anderen Flüsse zurückgehalten und verursachte die Überschwemmungen. Diese Ereignisse waren ab dem 17. Jahrhundert aufgrund der Anhebung des Flussbettes durch Ablagerungen immer häufiger geworden.

Daher wurde eine Änderung des Wasserhaushalts durch die Umleitung der Aare beschlossen und war Gegenstand des Projekts Juragewässerkorrektion. Diese Arbeiten, die Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführt wurden, bestanden im Graben mehrerer Kanäle, von denen einige teilweise die bestehenden Wasserstrassen übernahmen (dies ist der Fall beim Canal de la Broye, beim Canal de la Thielle und beim Aarekanal zwischen Biel und Büren). Ein wichtiges Element der Anlage war der Bau des Hagneck-Kanals, der das Wasser der Aare von Aarberg umleitete, um es in den Bielersee zu leiten.

Die drei Seen (Neuenburger-, Murten- und Bielersee) sind durch diese Eingriffe zu einem einzigen Reservoir miteinander verbundener Gewässer geworden. Eine unmittelbare Folge war die Absenkung des Wasserspiegels um 2,7 m. Dadurch wurde es möglich, die Pfahlbaustandorte zu entdecken, die bis dahin vollständig unter Wasser lagen. Es entstand aber auch der lange Landstreifen von Erlach bis zur Sankt Petersinsel.

Bevor wir die Insel selbst erreichen, kommen wir in der Nähe der Chüngeliinsel (der Haseninsel) vorbei. Die Böschung dieser Insel ist steil und man könnte glauben, dass es sich um einen feudalen Hügel handelt. Das ist nicht so: Die Geologie ist an diesem Ort so.

Weiter kommen wir am ehemaligen Cluniserkloster vorbei, in dem Jean-Jacques Rousseau übernachtete (nach seiner Vertreibung aus Môtiers). Doch sein Aufenthalt war nicht von Dauer, da er auf Anordnung des Vogts von Nidau ​​die Insel verlassen musste. Subversive Ideen gefielen damals nicht.

Route: Erlach – Sankt Petersinsel und zurück
Distanz: 11 km
Höhenunterschied: 30 m
Dauer: 2h45

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